Das Schulradio-Team "Rotter Welle" hatte bereits im Februar/März eine erste Radioreportage über die "Helden des Alltags" produziert – also über unsere Arbeit bei der Feuerwehr und als First Responder - auch um möglichen Nachwuchs für uns unter den Jugendlichen anzusprechen.
Bald entstand die Idee, für eine eigenständige Produktion über die First Responder zu machen. Ausgebildete (Erst-)Helfer, die oft zuerst bei einem Notfall vor Ort sind, noch bevor der Rettungsdienst eintrifft. Sie arbeiten ehrenamtlich, sind Tag und Nacht einsatzbereit und gehen dabei nicht selten an ihre eigenen körperlichen und psychischen Grenzen – alles, um anderen Menschen das Leben zu retten – denn „jede Sekunde zählt“.
Die jungen Reporter führten Interviews mit unseren First Respondern in Rott, sprachen mit Bernhard Nowotny aus dem nahegelegenen Glonn, quasi dem ersten "Helfer vor Ort" in Bayern, und trafen auch einen Patienten, der den First Respondern sein Leben verdankt.
Und damit nicht genug: Die Schüler haben es geschafft, für Ihr Projekt sogar den Innenminister Joachim Herrmann selbst zu befragen. Dieser nahm sich im Innenministerium in München persönlich Zeit für die Schüler. In lockerer Runde beantwortete ihre Fragen mit großem Interesse und lobte besonders ihr Engagement. Herrmann betonte, dass First Responder einen unschätzbaren Dienst an unserer Gesellschaft leisten. Diese Interview-Runde wurde übrigens auch u.a. über den Youtube-Kanal der Bayerischen Staatsregierung gepostet (@BayStMi): Zum Youtube-Video
Begleitet wurden die jungen Radiomacher der Rotter Schule natürlich von ihren Lehrkräften, Miriam Kuchler und Toon Casteleyn, die das Projekt umfänglich betreuten und auch den Besuch im Innenministerium möglich machten. Für das Team der „Rotter Welle“ war dies nicht nur ein persönliches Highlight, sondern auch ein Statement für ehrenamtliches Engagement allgemein.
Besonders freut es uns, dass mit Lisbeth und Johanna Mühlhuber zwei aktive First Responder aus unserem Team Rott mit Ihrem Beitrag bei der Reportage zu hören sind. SIe bringen dem Zuhörer nahe, was man persönlich mitbringen sollte, wie man First Responder werden kann und warum oft Zeit der wichtigste Faktor in der Rettungskette ist.
Der wohl spannendste Moment war wohl an jenem 15. Juli, als die “Turn On”- Jury des Bayerischen Rundfunks im Studio Freimann die rund 80 Beiträge zu bewerten hatte und das Rotter Schulradio-Team bis zum Schluss warten musste, um dann zu erfahren, dass es tatsächlich der 1. Platz wurde! Und so wurde der prämierte Beitrag und der 1. Platz von der Jury in ihrer Laudatio begründet (Originalzitat):
“So, stellen wir uns mal kurz einen Einsatz der ganz besonderen Art vor:
Tatort, das Klassenzimmer, Alarmstufe hoch, Mission, einen Radiobeitrag produzieren, der so spannend und so gut erzählt und technisch so gelungen ist, dass selbst Profis mit den Ohren schlackern.
Und das ist euch wunderbar gelungen. Jede Sekunde zählt. Schon der Titel lässt einen Notruf wählen, wegen Begeisterung. Gleich der Einstieg mit Sirenen, Stimmen und Atmosphäre hat uns alle sofort in den Bann gezogen. Keine Vorrede, kein Zögern. Ihr seid direkt auf Einsatz-Modus gegangen. Und dann habt ihr geliefert. Interviews mit echten Heldinnen und Helden, vom First Responder der ersten Stunde bis zum Geretteten, der davon nochmal erzählt. Ihr habt recherchiert, moderiert, erklärt, gefragt und zusammengefasst. Und zwar so, dass wir als Hörer das Gefühl haben, wir sind mittendrin.
Ein großes Kompliment an euch, Marlene und Emil auch. Euer Gespräch war nicht nur informativ, sondern auch richtig unterhaltsam. Ob ihr euch über das Wort Equipment wundert oder mit Beschreibungen wie "Ah, das ist ein Neustartknopf für Menschen", komplexere Dinge wie den Defibrillator erklärt. Ihr hattet immer unsere volle Aufmerksamkeit. Also, Blaulicht an, Applaus auf Dauerschleife und die Ehre des Schulradios geht heute an euch, die Mittelschule Rott am Inn. Denn ihr habt bewiesen, Radiomachen kann Leben retten oder zumindest dafür sorgen, dass von uns niemand weghört.”
Mit dem entstandenen Radiobeitrag bedanken sich die Rotter Schüler auf ihre Weise bei den vielen freiwilligen Helfern und stellen ihre oft unsichtbare Arbeit ins Rampenlicht.
„Wir wollten zeigen, wie wichtig diese Menschen für unsere Gesellschaft sind“, sagte eine Schülerin. „Sie handeln selbstlos, kennen keine Uhrzeit und setzen ihre Gesundheit aufs Spiel – das verdient Respekt.“
Und das ist wirklich gelungen: den 1. Platz unter rund 80 teilnehmenden Beiträgen bayernweit zu erreichen, ist eine beachtliche Leistung des Schulradio-Teams -Herzlichen Glückwunsch!
Sie können den ca. 6-minütigen Gewinnerbeitrag des Rotter Schulradio-Teams hier anhören:

Bericht und Bilder: Bernd Klemmer - Lux-Nova.de