Der Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr 2022
Am Sonntag, den 05. Februar 2023, nach dem festlichen Gottesdienst von Dekan Klaus Vogl zum Gedenken an die aktiven und verstorbenen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Rott a. Inn, wurde die Jahreshauptversammlung im Landgasthof Stechl in Rott eröffnet. Eingeladen waren alle Mitglieder (Aktive und Verein) zudem als Ehrengäste der Erste Bürgermeister Daniel Wendrock, Mitglieder des Rotter Gemeinderates, Dekan Klaus Vogl sowie die Vertreter der Kreisbrandinspektion des Landkreises Rosenheim.

Bevor der Tätigkeitsbericht von Vorstand Herbert Lunghammer zur Vorstellung kam, wurde den in 2022 verstorbenen Mitgliedern mit einer Schweigeminute gedacht. Der besondere Schwerpunkt im Vereinslebens in 2022 war neben einem Ausflug in die Partnergemeinde Feldthurns/Südtirol die Vorbereitung und Durchführung war die Festwoche zum 150-Jahr Jubiläum, das mit großem Erfolg und reibungslos im Juli stattfinden konnte. Ein besonderes und schönes Ereignis über die Gemeindegrenzen hinaus, dass nur gelingen konnte, weil alle tatkräftig und unermüdlich vor und hinter den Kulissen in vielen unzähligen Stunden zusammengehalten und -geholfen haben. Vorstand Herbert Lunghammer sprach großen Dank an alle Beteiligte aus. Der verantwortliche Kassier, Christoph Sewald, konnte einen genauen und aktuellen Überblick zur Finanzsituation zum Stichtag 31.12.2022 geben - sein Bericht wurde unabhängig überprüft und war ohne Beanstandung.

Der 1. Kommandant, Manfred Lunghammer, legte seinen Bericht zum Einsatzgeschehen des vergangenen Jahres vor. Neben den Arbeiten im Vorfeld und Nachgang des Festes zum Gründungsjubiläums war 2022 ein einsatzreiches Jahr. So gab es mit insgesamt 171 Einsätzen in 2022 (59 Feuerwehr und 112 bei den First Respondern) den höchsten Wert der letzten 5 Jahre – oftmals bedingt durch Häufung der Unfallgeschehen im Bereich B15.
Auch die Drehleiter, die seit Anfang 2020 in Rott stationiert ist, kam häufig (18 Einsätze) zur Verwendung – maßgeblich bei Alarmierung zu Brandgeschehen aber auch zur Personenrettung und Unterstützung des Rettungsdienstes, oft jenseits der eigenen Gemeindegrenzen. Schwerpunkt bei den First Respondern lag vorwiegend bei Notfällen mit internistischem Hintergrund gefolgt von Unfallgeschehen und auch hier wurden benachbarten Gemeinden bei Notfällen tatkräftig unterstützt. Insgesamt zog Kommandant Lunghammer eine durchweg positive Jahresbilanz, bei dem trotz des hohem Einsatzaufkommen und des Schulterns der Festwoche, die Aus- und Weiterbildung sowie Übungen erfolgreich absolviert werden konnten. Sorge bereite mittelfristig die latente Waldbrandgefahr über’s ganze Jahr aufgrund von zurückgegangenen Niederschlagsmengen.

Der Jugendwart, Georg Leineweber, konnte im Rückblick 2022 einen Zuwachs seiner Gruppe verbuchen. Abgänge (auch zur Aktiven Feuerwehr) konnten durch neue Zugänge aufgefüllt werden – neu seit 2022 ist die Jugendfeuerwehr „light“, die bereits ab dem 12. Lebensjahr die Möglichkeit bietet, ein Teil der Feuerwehr-Gemeinschaft zu werden. Neben Übungen kommt aber bei der Jugend auch der Spaß nicht zu kurz. Ausflüge und gemeinsame Unternehmungen bieten viel Abwechslung und Gelegenheit, als Team zusammenzuwachsen.

Erster Bürgermeister Daniel Wendrock unterstrich die Leistungsfähigkeit der Rotter Feuerwehr insgesamt, aber auch als wichtigen integrativen Faktor im Gemeindeleben. Mit einem vergleichenden Blick ins benachbarte Ausland, z.B. die Schweiz – „ist es gar nicht hoch genug einzuschätzen, was hier rein ehrenamtlich geleistet wird“. „Unsere Feuerwehr ist immer da – immer verlässlich – auch dann, wenn es nicht brennt“, so Wendrock und bedankte sich für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung. Er konnte gemeinsam mit Kreisbrandrat Richard Schrank, Kreisbrandmeister Hangl sowie Vorstand Herbert Lunghammer und Kommandant Manfred Lunghammer an diesem Abend folgende Ehrungen vornehmen:

Jugendfeuerwehr:

• Wissenstest Stufe 1 (Bronze): 5x
• Wissenstest Stufe 2 (Silber): 1x
• Wissenstest Stufe 4 (Gold-Blau): 4x
• Wissenstest Stufe 6 (Gold-Rot): 2x
• Bay. Jugendleistungsprüfung: 6x

Aktiver Dienst:

• 10 Jahre Aktiver Dienst: Daniela Safajoo
• 40 Jahre Aktiver Dienst: Josef Wollmannsperger
• Beförderung zum Brandmeister: Christian Schaber
• Beförderung zum Löschmeister: Michael Schleipfer

Feuerwehrverein:

• 25 Jahre Vereinstreue: Marinus Rottmoser, Richard Wagner
• 50 Jahre Vereinstreue: Matthias Ganslmaier sen.
• 70 Jahre Vereinstreue: Max Zangerl sen.

Kreisbrandrat Richard Schrank machte in seiner abschließenden Rede deutlich, wie wichtig Aus- und Weiterbildung für die Leistungsfähigkeit der Feuerwehren im Landkreis sind. Er konnte für 2022 ein positives Resümee ziehen. Mit aktuell ca. 7.700 aktiven Feuerwehrleuten – (davon mehr als 2.300 Jugendlichen im Nachwuchsbereich) ergibt sich eine erfreuliches Gesamtbild im Landkreis. Der Anteil an ausgebildeten PA-Trägern mit etwa 2.200 im Landkreis ist auf einem guten Niveau. Um diesen Ausbildungsstand zu erhalten und auszubauen, werden Schrank zufolge in diesem Jahr die Anzahl der Ausbildungsstätten erhöht. So bestehen bereits für 2023 recht konkrete Pläne für zwei mobile Trainingscontainer im Raum Wasserburg.

Mit Blick auf die noch andauernde Heizperiode warnte der Kreisbrandrat davor, sich durch einer CO-Vergiftung in Lebensgefahr zu bringen, wenn z.B. in Innenräumen mit Gasstrahlern geheizt wird, nur um maximal Heizöl zu sparen. Entsprechende Einsatzszenarien waren in 2022 leider tatsächlich Realität. Ebenso sind Hybrid/E-Autos und deren steigende Zulassungszahlen sind im Hinblick auf Unfallgeschehen oder auch in im Falle von etwaigen Garagenbränden weiterhin eine Herausforderung- inzwischen aber etwas beherrschbarer - auch weil inzwischen mehr Erfahrungen aus der Praxis in die laufende Aus- und Fortbildung mit einfließen kann. Kreisbrandrat Richard Schrank dankte zum Ende der Versammlung im Namen der Inspektion den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr für die wertvolle geleistete Arbeit und wünschte alles Gute für 2023.

Bericht und Bilder: Bernd Klemmer - Lux-Nova.de