Notruf : 112

Berichte

Trügerische und falsche Alarmierungen

Wenn man die Feurwehr anruft geht alles ziemlich schnell. Der Disponent am anderen Ende des Telefons löst Alarm aus, die entsprechenden Einsatzkräfte werden alarmiert. Darunter natürlich vor Allem ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, welche nun für diesen Alarm ihre Arbeitsstelle verlassen, mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen oder ihrer Freizeit beraubt werden aber auch von der ein oder anderen Feierlichkeit verschwinden müssen. Anschließend ab ins Gerätehaus, rein in die Einsatzkleidung und ins Fahrzeug. Nun geht es mit Blaulicht und Martinshorn schnellstens zur Einsatzstelle. Doch vor Ort stellt sich dann raus: War das überhaupt notwendig? Ein vermeintlicher "Großbrand" stellt sich als kleines, sicheres Lagerfeuer heraus oder ein "Baum über der Fahrbahn" ist nur ein kleiner Ast.

Immer wieder kommt es vor, dass man über solche Vorkomnisse erfährt oder sogar selbst gesehen hat. Die Feuerwehr fährt eilig durch den Ort - kurze Zeit später fährt sie ohne Blaulicht wieder zurück. Doch was war passiert?

Sobald ein Anruf in der Leistelle in Rosenheim eingeht wird wie bereits oben genannt die Feuerwehr alarmiert. Der Disponent bezieht sich auf die Informationen und Schilderungen, die er durch den Anrufer in Erfahrung bringt und alarmiert, unterstützt durch ein Computersystem, die richtigen Einsatzkräfte. Sobald das passiert und der Alarm erfolgt ist muss die Feuerwehr auch kommen, denn es handelt sich ja hierbei mit ziemlicher Sicherheit um einen Notfall. Da zählt jede Sekunde.

Für die Hilfsorganisationen allgemein ist es natürlich dann sehr ärgerlich, wenn man dann am Einsatzort Situationen feststellt, die man leicht ohne weitere Hilfe lösen hätte können. Als Klassiker bei stärkeren Winden zählt hierzu der bereits oben erwähnte "Baum auf Fahrbahn". Natürlich sind wir mit Motorsägen, schwerem Gerät und Mannstärke zur Stelle um den Koloss auf die Straßenseite zu bringen. Doch wenn wir beim Eintreffen festellen müssen, dass ihn bereits ein anderer Autofahrer zur Seite gehoben hat, lief etwas falsch. War der Notruf wirklich notwendig? Hätte der Anrufer ohne sich Selbst oder Andere zu gefährden den "Baum" eigens zur Seite ziehen können? Wahrscheinlich schon.


Als weiteres Beispiel nennen wir ein immer sehr populäres Thema: Das Daxenfeuer.


Aufgrund einer Festlegung ist seit dem 01.01.2018 keine telefonische / schriftliche Meldung von Daxenfeuern an die Integrierte Leitstelle Rosenheim (ILS) mehr möglich.

Der Grund: Die seit Jahren gängige Praxis, dass solche Feuer telefonisch bei der Rettungsleitstelle gemeldet und erfasst wurden, war nicht mehr aktuell. Mit dieser Vorgehensweise konnten keine Einsätze verhindert werden; bei einem Notruf war ein gemeldetes Feuer nie zweifelsfrei der Notrufmeldung zuzuordnen. Der beiderseitige Arbeitsaufwand hatte also keinen grossen Nutzen und wurde daher beendet. Diese Regelung betrifft jedoch nicht die Peters- oder Sonnwendfeuer. Diese fallen unter Brauchtumsfeuer und müssen rechtzeitig bei der örtlichen Gemeinde angemeldet werden.

Alle Ausführenden werden gebeten, die Verordnung über die Verhütung von Bränden (VVB), die Verordnung über das Beseitigen von Pflanzenabfällen, das Bayerische Waldgesetz (BayWaldG), die Naturschutzgesetze sowie die Natur- und Landschaftsschutzgebietsverordnungen des Landkreises Rosenheim zu beachten.



Diese Meldung wurde zum Jahreswechsel 2018 im Internet veröffentlicht. Gängie Praxis ist seitdem, dass solche Feuer nun bei der Gemeinde oder den Kommandanten vorab gemeldet werden - da steht man nun ein wenig in der Zwickmühle. Bei einer Alarmierung muss man natürlich immer davon ausgehen, dass es sich hierbei wirklich um einen Brand handelt, da hilft es auch nichts wenn man meint von einem evtl. bewachten Feuer gehört zu haben. Stellen Sie sich vor es brennt wirklich, vielleicht sogar im Haus neben dem gemeldeten Feuer, und die Feuerwehr kommt deswegen einfach nicht - eine ziemlich schlechte Lösung.

Deswegen: Bearbeiten wir das Problem doch bei der Ursache: Dem Anruf.
Jemand, der einen solchen Brand meldet, muss also wirklich davon ausgegangen sein, dass es dort unkontrolliert brennt. Doch war er sich dabei absolut sicher? Evtl. hat die Sichtung ja aus weiter Ferne stattgefunden und man konnte sich gar kein klares Bild über die Situation machen... Hätte es jemandem geschadet, wenn er sich näher an das Objekt bewegt und seine Vermutung dadurch bestätigt hätte? Vielleicht wären bei einem Ernstfall durch Erste Hilfe vor Ort lebenswichtige Maßnamen notwendig gewesen, die der Anrufer leisten hätte können.

Mit diesen Worten möchten wir ein wenig an die Bevölerung appellieren, sich ein wenig Gedanken über dieses Thema zu machen. Eines ist aber absolut klar - lieber einmal zu oft die Feuerwehr alarmieren als einmal zu wenig. Doch ob sich hinter jedem Einsatz letztendlich die Relevanz verbirgt ist wohl immer unterschiedlich.

Bericht: jz

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Rott a. Inn - Januar 2016

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